Wenn die Kastanie im Bastard wieder blüht
Und das Blühen unter den Steinplatten wieder austreibt,
Unterm Sand das Blühen fliedrig deine Bewegungen ins Licht lockt,
Das Licht aus deinen dunklen, deinen braunen Bambiaugen bricht,
Dann, dann beginnt etwas:
Deine Bambigleichnisse brechen auf und stellen unschuldig die Frage:
Wer schoss da die Mutter, wer den Vater,
Wer heftete die Geweihe der Ahnen in die Schmetterlings-, in die Votivkästen,
Wer sagte da zuerst:
Yeah!
BAMBI SAYS WAR BAMBI SAYS WAR BAMBI SAYS WAR
(In Frühlingsgrün, in Himmelblau, in Sonnengelb)
Wer erwähnte mitten im Blühen THE TRUE SHOE
Und sagte dann ROCK ON,
Als sie eben erst aufgingen, deine mit Mascara umflorten Augen,
Noch zwitschernd im unwirklichen Frühlicht -
Als ich noch im Blütenregen ging, unterm zärtlichen Stroboskoplicht deiner Kinderaugen,
Als unter frisch renovierten Gipsspitzbrüstchen ruinenromantisch Gründerzeiten austrieben,
Und alles Ja sagte:
Zum Blühen auf und unter den Steinen,
Zum Blühen in den Ponyhöfen, zum Blühen in den YOGA LOFTS -
Da blühtest du an allen Zeitungsaufstellern, in allen Schlagzeilen blühtest du,
Da begann dein Blühen in den Kleidern unserer Großeltern,
Da kam in den Fotoautomaten unsrer Eltern dein windtrocknendes Blühen auf,
Während uns zugleich schon Haarlack und Farbfixierung in die Knospen schoss -
Denn dieses Blühen sollte niemals mehr verloren gehen,
Für ewig sollte dieses Blühen gesampelt, geloopt, geremixt werden,
Dieses Blühen bastardig FOREVER -
Wenn nun die Kastanie im Bastard wieder blühte
Und sich unser schönstes Liebeslied im Sand unter den Steinen verrankte:
Weiß und violett, großdoldig und zart,
Mit Blüten ewig unverknatscht, mit einem Duft, ewig unausgelatscht -
Wenn alles erst wieder begänne im SHOW ROOM, reinrassig bastardig -
Dann, dann wären wir wieder hier, dann sängen wir aus allen Blütenkehlen
Mit bunt flatternden Schnürbändern an Augen und Beinen:
NEVER SURRENDER CONVERSE(1) |