MarCor:

Meine Texte sind Ruinen

Meine Texte sind Ruinen
Abgespaltene Endsagen
In geschuppten Puppengliedern
Lebend begraben in den Pyramiden
Der Dienenden

Meine Texte sind Regentürme
Blindlings zerlaufende Mosaike
Gebrandmarkte Felder im
Abgetriebenen Leib
Seifenblasen im Hirn ohne Wunder

Meine Texte sind Sternenlager
Unzersetzte reisende Bälle
Hoch in die Lüfte geworfen
Ohne Chance auf Rückkehr
Trotz aller Versuche

Meine Texte sind Massengräber
Ersticktes Schluchzen
Eingekerbt in schwarze Schlacke
Verbrannte Oden
Den hohlen Jammertönen ausgeliefert

Meine Texte sind Rauchfänge
Zermaserte Stufen im Verkehr
Auf denen Spuckreliefs
Gemischt mit Blut und Kot
Den Feingeist strangulieren

Meine Texte sind grübelnde Wesen
Verhaspelte Reden im Zenit
Hinundherflechtend gescholtene Fragezeichen
Die den senkrechten Vergleich
Mit dem Ausruf scheuen

Meine Texte sind Dramen
Kurz gestrafte Organismen
Selbständig langsame Tode
Eingeschliffen ins Dunkle
Frisiert ins Nichts

Meine Texte sind zartgefaltete Schwalben
Die in den Sümpfen der Großstädte versinken
In den fremdelnden Einsamen fallbeilt
Ein Lachen die Stirn
Dahinter friedliche Züge im NIEMANDSIEHTES

 

Theodora präsentiert

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