Robert Barth:

Einmal dies und das

Oben auf dem Hügel, grad anner Hucka ein Kuß verdient.
Wir saßen oft dort oben, nicht nur, gerade weil wir aus der Vorstadt, romantisch gesagt Stadt vor der Stadt kommen. Glashuck, Stecksystem, Nasenbrecher, ziehs tief, eimal voll, dann Luft holen, ein Zug runter und dein Bewußtsein kontrolliert das Ausatmen, langsam und soft, dann lehn dich zurück in den Sitz vom Scorpio, laß, oder mach die Beine lang und blas den Rauch zum Fenster, den Hügel hinab, dort unten im Licht brennt die City, Ffm, Bilderwald im fallenden Fallus aus Glas, Beton und Stahl. Opalisierend, schimmernd sprühen im Regenbogen die Graffitis nach Sonnenuntergang und träge landen Nachtmaschinen kontrolliert, gelassen auf dem Flughafen. Haben drüber genarrt, Verstrick im wissenschaftlichen Untergrund, Chaos aus Realität, Sinnsuche, Einstein, wenn Kafka so richtig Feuer gab. Siehst das Ding erst, wie Hunger und Durst, dann landet es, hörst es, ein Hornissenschwarm, der Logos vom Abgrund, quer durch dein Kopf.
Jedenfalls, erst Alta’ locker, seh zu, das Schillern im Rausch, dort unten die Stadt, fucking ewiges Babelland, gähnt sich nie müde und ein milder Sommerwind brummelt hier oben durch die Büsche, läßt die Blätter tratscheln, dann lehn dich zurück und ausm Autoreverse zischt, dreht sich, sexy leise eine von diesen alten Rap-Dingern, ICE-T, got it the power. So verrückta Gangsta’, hör zu, hör den Frieden in dir, da unten olle Kamellen und blaue Märchen, die Jungs in Grau, die Sheriffs und Gasdrayda’, du am Schnellimbiss das Zucken der Blitze ruhig über dein Gesicht, wenn cool die Frau in Schwarz, wenn das Geschwätz zum Geschäft, dann Blau reißt es die Hände hoch, geht Stopp. Blau, servieren die Sirenen. Und es kreischt in dein Ohr eine Antithese. Es macht dich nervös, ENTSPANN!
Fühlst was du weißt, siehst die Dinge bevor du sie hörst, mach es und komm später, sei dichter. Fühlst bevor du es weißt, dann sei dabei. Hellhörend, Lautseher, dann sei dabei. Und ein Wort, was du hörst, geh ins Licht. Nie zu schnell, wenn Marihuana jumps your gun. Mehr, jedenfalls haben uns hier oben oft gefragt wann das erste Mal war. Wann wurden die Blinden sehend, die Tauben Musik, fucking was ist, und schon mal ein Trip gehabt, ich seh die Blätter raunen, dann nimm zwei, ein für dich und ein für den Rest gleich mit, ein wie ein Tag und für dein Leben danach.
Also sei und geh den Frieden in dir. Nirvana klingt gut. Beweg dich. Such die Fesseln in deiner. In dir immer keine Idee. Aber Wissen zu Es ist die Bombe, die schärft. Hier zu leben, heute ein Scheißgefühl, doch die Einwegflasche die du brauchst. Anbei dein Dienstleistungscenter, heißt Zivilisation, ein Kommunikator, n’ paar alte Bücher, Kippen, Musik und die Bilder die du nimmst. Klar, so zum Ernst, klar biste Hipp, brauchste Grenzen – ich auch.
Nimm dir Zeit bis Morgen, der aber, Übermorgen Schule, Lehre, Arbeit, sonstiger Weg, deine Alltagsschnulze, eben warum, zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust, les’ die alten Meister, die wußten von dein Spleen, und nen Hinterweltler meint, aber rafft nix. So Ambivalenz dein Ding, einmal gelebt zu haben, nüchtern ein muß, Geist zwischen Dionysos und Apoll – hab einen Stadtplan dabei, egal wohin deine Reise geht. Und nun hau weg den Scheiß, take care und get on odd.

 

Theodora präsentiert

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