Knud Wollenberger:

Klimawechsel

ein geiles, Ende Februar, das Frühlingswetter
letzte milde Winter noch, Hochsommer der Mai, mediterran
und krasse Katastrophen, für die Fernsehunterhaltung, die
Werbehintergründe, Screendesigns. Benetton live aus

Chechenia, Kriege, preiswert, und Folter vor laufender Kamera
unbezahlbar, noch, nur ein, the dollar grins, ein kleines, man sagt
so, Verhör. Die Söhne der Erde, sie sehen, die Leichen gefesselt
in den Gräben, auch Frauen, Kinder, exhumiert, in Bosnien
Osttimor, Tuzi, Hutu, die Benetton, die Khakimoden, gestylte
Globetrotter, Tarnanzüge, coole EB Teams, die Profis bei der
Arbeit, weltweit unsere offenen Augen, ich sitze spät im Bildschirm
licht, im Dämmer, in Kampfstiefeln, und schweige in den Text
hinein, der, oder nicht, der kommt, kann ich die Welt noch

ändern, lieben
 
geiles, Ende Februar, das Frühlingswetter
und die Mädchen, und die Bildertrassen, und die Frauenlenden
wispern diese eine Zigarettenmarke in die Erkennungs
landschaft, Du, frage mich nicht, und noch nach irgendwas komm
ich weiß, bleib cool, ich sage nur, heut bin ich Scheiße, nicht so
in der Mitte richtig, nicht
gut drauf
 
& schiebe morgen einen andren Film

 

Theodora präsentiert

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